Musterklausur Wildunfall

Thomas Miethe

Musterklausur zum Downlaod (PDF).

Die beiden Polizeibeamten PHK P und PK Q erhalten im Frühdienst von der Leitstelle einen Einsatz „Wildunfall“. Nach dem Eintreffen am Einsatzort stellen sie fest, dass der Autofahrer A, der sich auf dem Weg zur Arbeit befand, auf der Landstraße ein Reh, welches die Straße aus Sicht des A von links nach rechts überquerte, frontal mit seinem Pkw erfasste. Am Pkw des A ist durch die Kollision augenscheinlich erheblicher Sachschaden entstanden. Das Reh liegt noch lebend am Fahrbahnrand, ist aber offenkundig so schwer verletzt, dass eine Genesung ausgeschlossen ist. PHK P fordert seinen Kollegen, den PK Q auf, dass verletzte Tier zu erschießen, um es so von seinem offenkundigen Leiden zu erlösen. PK Q ist aber der Meinung, dass das Erschießen des Rehs in den Aufgabenbereich des zuständigen Jagdausübungsberechtigten fällt und weigert sich das Tier zu töten. Daraufhin entschließt sich P, das Tier selbst mit seiner Dienstwaffe zu erlegen. Um eine Gefährdung für Unbeteiligte auszuschließen, zieht P das Reh vor der Schussabgabe in den nahegelegenen Straßengraben und feuert kurz darauf aus geringer Entfernung mehrfach auf den Kopf und den Brustraum des Tieres, was zu einem sofortigen Ableben des Rehs führt.

Anschließend nehmen P und Q den Verkehrsunfall auf. Im Rahmen der Befragung gibt der A an, dass er eine Kollision mit dem Reh trotz ständiger Aufmerksamkeit und angemessener Fahrgeschwindigkeit nicht habe vermeiden können, weil das Reh kurz vor ihm plötzlich die Fahrbahn überquert habe. PK Q füllt eine Unfallmitteilung aus, in die er auch die Personalien des zuständigen Jagdausübungsberechtigten in das Feld für den Unfallbeteiligten (UB) 02 einträgt. Danach händigt er die Unfallmitteilung an A aus.

Hinweis: Sofern erforderlich kann von der Rechtmäßigkeit inzident zu prüfender Maßnahmen ausgegangen werden.

Aufgaben:

  1. Prüfung der Rechtmäßigkeit der Schussabgabe auf das Reh
  2. Prüfung der Rechtmäßigkeit der Datenübermittlung